Hier schreibe ich, warum dem Nationalismus die Zukunft gehören könnte. Der Text war lange vor der Coronakrise geschrieben, musste dann aber nur leicht bearbeitet werden.
https://www.freitag.de/autoren/josimon/gehoert-dem-nationalismus-die-zukunft
In einer multipolaren Welt, in der verschiedene Großblöcke in einem Nullsummenspiel gegeneinander konkurrieren und erbittert um die Dominanz in ein paar Hochtechnologie-Sparten kämpfen – einer Welt also, in dem der Staat zu einer Schutzmacht wird, mit der sich seine Bürger kollektiv gegen andere Kollektive durchsetzen –, spielen ganz andere Dinge eine Rolle. Loyalität zum Beispiel. Disziplin. Zusammenhalt. Und vor allem die Frage: Wer gehört dazu und wer nicht?
Analog zu den gewandelten ökonomischen Imperativen ändern sich also auch die Sprache und die politischen Begriffe, mit denen sie gerechtfertigt werden. Die eher linke Elizabeth Warren spricht heute von „ökonomischem Patriotismus“, während der in jeder Hinsicht viel konservativere Bill Clinton noch ein Hohelied auf die Globalisierung und die „Öffnung“ sang.