Mein Artikel über psychische Probleme und Burn Out bei Studierenden, erschienen bei der Freitag: https://www.freitag.de/autoren/josimon/jung-und-depressiv
Ich hoffe, ich bin dem schwierigen Thema gerecht geworden. Neben zwei Betroffenen kommt auch Hartmut Rosa zu Wort:
„Stress und Arbeitsbelastung sind freilich nichts Außergewöhnliches in unserer Gesellschaft. Menschen, die eine Ausbildung absolvieren oder fest angestellt sind, geht es nicht unbedingt besser, sagt Rosa. Doch die Probleme stellten sich für sie in anderer Form. Man leidet dann vor allem an der „Nichtfreiheit“, daran, „dass man morgens um acht am Arbeitsplatz sein muss und der Chef gibt den Takt vor“. Bei den Studierenden jedoch sei dieses Verhältnis nach innen verlagert: „Sie haben ja alles selbst gewählt. Es gibt niemanden, den sie verantwortlich machen können, auch nicht für die negativen Aspekte.“ Gerade diese Freiheit mache Studierende zu „schuldigen Subjekten“: Immer sind sie unzulänglich, „sie haben nicht genug gelesen, sie haben den Essay nicht gut genug gemacht, sie haben sich noch nicht um den Praktikumsplatz gekümmert, sich nicht um den Auslandsplatz beworben, haben die Fremdsprache nicht gelernt, und dann sollen sie auch noch Sport und Yoga machen und lauter solche Sachen“. Die Studierenden würden all diese Erwartungen als legitim empfinden – ihnen nicht zu genügen, ist dann nicht entschuldbar.“