Mein Artikel über chinesische Studierende in Deutschland ist jetzt beim Tagesspiegel erschienen. Es geht nicht nur um Studenten, sondern um die ganze widersprüchliche Globalisierung Chinas. Die Überschrift (die nicht von mir stammt) klingt etwas vorwurfsvoll, so ist der Artikel aber nicht. Mir geht es um diese merkwürdige globale Situation, in der wir uns derzeit alle befinden:
„Im Westen gäbe es eine große Furcht vor China, meint Yu Yan, ‚aber gleichzeitig auch einen Blick von oben herab.‘ Nicht wenige Deutsche begegneten ihr mit rassistischer Überheblichkeit, und auch wie über ihr Land geredet wird, empfindet sie oft als arrogant. ‚Chinesen sind sehr empfindlich, was das angeht, sie sind stolz. Ihnen gefällt, dass Xi Jinping ein ‚Hardliner‘ gegen den Westen ist.‘
Unter Xi Jinping floriert der chinesische Patriotismus. Der von ihm verkündete ‚Chinesische Traum‘ verspricht auch, dass China seinen rechtmäßigen Platz als Weltmacht wieder einnehmen wird. Die Demütigungen des letzten Jahrhunderts, als westliche Mächte das Land nach Belieben besetzt und herumgeschubst hatten, sollen sich nie wiederholen. Im Westen gibt es wenig Bewusstsein für diesen Teil der chinesischen Geschichte. Yu Yan erinnert sich, wie sie mal in einem Seminar an der Universität in Deutschland gefragt wurde, wie viele Kolonien Deutschland früher hatte. Sie wusste als Einzige die richtige Antwort (sieben), denn eine der deutschen Kolonien befand sich in China.“
Hier ist der ganze Artikel: